Rau(ch)nächte

Rauhnächte

 

Gerade sind sie vorbei, die Raunächte. Eine magische Zeit. Die Zeit 'zwischen den Jahren'. Eigentlich wollte ich während der Raunächte über die einzelnen Tage schreiben, habe aber gemerkt, dass es überhaupt nicht stimmig war. Deshalb hier nun verspätet als Rück- oder auch Ausblick.

Die Raunächte beginnen in der Nacht vom 24. auf den 25.12 um 00.00 Uhr und dauern bis zur Nacht vom 5. auf den 6.Januar 00.00 Uhr. Es sind also 12 Nächte, für jeden Monat des kommenden Jahres eine Nacht. In dieser Zeit sind die Tore zur Anderswelt besonders durchlässig, der Kontakt fällt besonders leicht. Es ist die Zeit der Kälte und Dunkelheit und die Raunächte wurden von in früheren Zeiten ausgiebig zelebriert. Unserer Ahnen schützten sich vor schlechten Kräften während dieser Zeit vor allem mit diversen Räucherritualen. Es wurden reinigende, schützende und segnende Kräuter verräuchert aber man orakelte auch mit Räucherungen, um herauszufinden, wie das kommende Jahr wohl werden mag. Haus und Hof wurden energetisch mit Räucherungen gereinigt, die Last des vergangenen Jahres sollte abfallen. Auch ist man in dieser Zeit zur Besinnung gekommen, wurde still, drang in das eigene tiefe Grundlegende vor. Geräuchert wurde mit heimischen Pflanzen, z.B. Engelwurzwurzel, Fichten- und Kiefernharz, Mariengras, Mädesüß, Thymian, Holunder, Wacholder und viele mehr.

Ich finde diesen Brauch gerade auch in der heutigen Zeit sehr passend. Wie schnell und oftmals hektisch ist doch das Leben. Wie schwer fällt es doch im Alltag zur Besinnung zu kommen. Die Raunächte sind eine schöne Möglichkeit sich auf sich selbst zu besinnen. Zu spüren, was ist gerade wichtig, was lasse ich los, was nehme ich mit. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, wie man dabei vorgehen kann. Man kann z.B. die ersten 6 Raunächte dem Thema loslassen widmen, die anderen 6 dem neuen Jahr und was man gerne in sein Leben einziehen lassen möchte. Oder aber man stellt jede Raunacht unter ein Thema. Das finde ich besonders schön.

Die Raunächte haben folgende Themen:

1. Raunacht: Eigene Wurzeln

2. Raunacht: Eigene Führung

3. Raunacht: Herzöffnung

4. Raunacht: Auflösung und Transformation

5. Raunacht: Freundschaften und Selbstliebe

6. Raunacht: Loslassen und Reinigung

7. Raunacht: Vorbereitung auf das Neue

8. Raunacht: Neubeginn

9. Raunacht: Verinnerlichen und innere Mitte

10. Raunacht: Visionen und Verbindung mit dem Göttlichen

11. Raunacht: Loslassen, Abschied, Tod

12. Raunacht: Nacht der Wunder

 

Entweder überlegt man sich selber etwas zu den einzelnen Themen, welche Fragen man sich stellen möchte und welche Kräuter zum Verräuchern zu den Themen passen. Es gibt aber auch jede Menge gute Bücher mit Anregungen (z.B. Gelebte Rau(ch)nächte von Annemarie Herzog. 

Ich empfinde die Raunächte als eine sehr intensive, besondere, traumreiche Zeit und genieße das zur Ruhe kommen und das Räuchern jedes Jahr.

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0