
Daucus carota - Wilde Möhre
'Richte Deine Aufmerksamkeit nach
Innen und finde zurück in Deine Mitte.'
Noch immer sieht man die vertrockneten Blütenstände der Wilden Möhre überall in der Landschaft und auch bei uns im Garten steht sie noch aufrecht im Beet.
Sie ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr eine Blattrosette ausbildet und dann im 2. blüht, verblüht und sich versamt. Die wilde Möhre ist ein Doldenblüter, der den ganzen Sommer bis in den Herbst (Juni-Oktober) hinein weiß blüht. Man sieht sie oft in Wiesen, an Straßenrändern, Böschungen,... . Besonders an ihrem Blütestand ist nun, dass genau in der Mitte eine dunkle Blüte sitzt. Sie ist dunkelrot, fast schwarz und sie sieht aus wie ein kleines Insekt, das dort krabbelt. Damit lockt sie Insekten zur Bestäubung an. Toll oder?
Im Verblühen stülpt sich nun die Blüte um das Zentrum nach oben, ein kleines Nest entsteht. Dieses Stadium sieht man auf dem Bild oben. Die Wilde Möhre ist ein Vorfahre unserer Speisemöhre und ihr Laub sieht ganz ähnlich feingefiedert aus. Wie bei der Speisemöhre auch, kann man die Wurzel essen. Allerdings nur bei den 1-jährigen Exemplaren und bevor der Blütenstängel angefangen hat auszutreiben. Also ist jetzt im Winter die richtige Zeit sie auszugraben und zu ernten. Sie schmeckt leicht süßlich und kann genau wie die bekannte Karotte verwendet werden. Auch die Blüten und Samen lassen sich essen und in der Wildkräuterküche verwenden. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass man sie sicher erkennt, denn gerade die Doldenblütler bergen viele Verwechslungsmöglichkeiten.
Früher war die Wilde Möhre auch als Heilpflanze bekannt. Sie enthält ätherisches Öl, Flavonoide, Pektine, Polyine, und viele Mineralstoffe und wurde bei Durchfallerkrankungen und als harntreibendes Mittel eingesetzt.
Mir liegt immer besonders das Wesen der Pflanzen am Herzen. Die Wilde Möhre zeigt uns mit ihrer Signatur, dem schwarzen Punkt genau in der Mitte, deutlich das Thema Zentrierung, in die Mitte kommen an. Sie ist als Heilpflanze geeignet für Menschen, die sich im Außen verloren haben. Bei denen die Sinne überreizt sind, die 'verstreut' sind und zerstreut handeln. Und das kommt bei der heutigen Informationsflut recht schnell und häufig vor. Sie hilft uns, uns wieder auf das Wichtige zu konzentrieren und wieder in die Mitte zu kommen.
Also warum nicht das nächste Mal in solch einer Situation sich einfach zu einer Wilden Möhre setzen und dort meditieren! Nach innen kommen, sich ihr öffnen und ihre Kräfte wirken lassen. Es funktioniert!
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